Einleitung

Spilling the beans ('die Sache auf den Tisch gelegt') ist eine lose Sammlung von Texten, die sich mit den Phänomenen des elektronischen Mediums in Hinblick auf die musikalische Arbeit beschäftigen, gelegentlich aber auch über den Tellerrand des Fachwissens hinaus blicken.
Die Themen ergeben sich aus meiner täglichen künstlerischen und forschenden Arbeit an Kompositionen, Programmen sowie Vorbereitungen zu Gastvorlesungen und Workshops. Manchmal liegen Themen auch einfach in der Luft.

Hörbeispiele und Grafiken, die darin vorkommen, sind ausnahmslos mit den von mir entwickelten Programmen VASP und AMP generiert.
VASP (vector assembler for sound processing) ist ein Programm mit dem soundfiles oder Daten in ein Register geladen werden können, beliebig bearbeitet und wieder als soundfiles oder Daten ausgegeben werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf complexen Operationen in verschiedenen Domains, ganzheitlich ('giant') oder granular.
AMP (asynchronous music processor) ist ein zeitfreier, multidimensionaler Sequencer, in den mittlerweile auch VASP integriert ist. 'Zeitfrei' meint, dass die Reihenfolge der Sequencer-Elemente nicht notwendig an eine zeitliche Reihenfolge gebunden ist. 'Multidimensional' bezieht sich sowohl auf die praktisch unbegrenzte Anzahl an steuerbaren Sequencer-Parametern, als auch auf die Auslegung des Programmes für multitrack-Anwendung mit beliebiger Spuranzahl.

Beide Programme habe ich Mitte der Achtzigerjahre zu schreiben begonnen und bis heute ständig weiterentwickelt. 'Fertig' werden können sie nie, sind aber jederzeit einsatzfähig. Praktisch alle meine Kompositionen, die nicht Analogelektronik verwenden, sind damit gearbeitet. >> Repertoire. (Nur für Materialordnung und Endmontage verwende ich normalerweise einen Soundeditor).

Üblicherweise gebe ich diese Programme nur im Zuge von Workshops oder Unterricht weiter. Man muss die Materie verstehen, wenn man damit arbeiten will. Auf Anfrage gebe ich aber eine Testversion von VASP gegen eine Schutzgebühr aus der Hand. Dazu gibt es auch ein Manual, das ebenfalls nie fertig wird - allerdings bisher nur auf Deutsch.

In den Texten bemühe ich mich, so allgemeinverständlich wie möglich zu schreiben und vermeide mathematische Formulierungen, wo sie dem phänomenologischen Verständnis nicht dienen. Beweise führe ich demnach lieber mit hörbaren Beispielen und nachvollziehbaren Scripts als mit Formeln.
Wenn sich dabei gelegentlich etwas nicht mit den gängigen wissenschaftlichen Darstellungen deckt, dann kann es an einem anderen Ansatz oder einer anderen Perspektive liegen.
Auf Bedarf kann ich auch den einen oder anderen Sourcecode zur Verfügung stellen - allerdings nur in der Sprache, in der alle meine Programmteile geschrieben sind: in FORTRAN.

Musik ist Forschung - ihr Resultat: Musik.
Günther Rabl

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